Daten für die Bildung

Daten spielen eine zentrale Rolle in der modernen Bildung. Sie helfen dabei, Lernprozesse zu optimieren, individuelle Lernbedürfnisse zu identifizieren und Bildungssysteme effizienter zu gestalten.   Bildungsdaten umfassen dabei eine Vielzahl von Informationen, die während des Lernprozesses und im Bildungssystem gesammelt werden:
  • Leistungsdaten wie Testergebnisse, Noten und Fortschrittsberichte.
  • Demographische Daten wie Alter, Geschlecht, sozioökonomischer Hintergrund und ethnische Zugehörigkeit.
  • Engagementdaten: Anwesenheit, Teilnahme an Schulaktivitäten und Nutzung von Lernplattformen.
  • Feedbackdaten: Rückmeldungen von Schülern, Lehrern und Eltern.

Lass Weisheit sprießen!

Diese Daten tragen dazu bei, dass perspektivisch die Bildungspolitik und das Bildungswesen zukunfts- und leistungsfähiger werden. Dabei spielen Daten in verschiedenen Bereichen eine zentrale Rolle.

Im Alltag werden Daten beispielsweise über Online-Lernplattformen wie die „Virtuelle Hochschule Bayern“ gesammelt und genutzt, um Nutzer*innen personalisierte Lernpfade anzubieten. Diese Plattformen unterstützen tausende Studenten in Deutschland (Virtuelle Hochschule Bayern, 2023). Und auch für Schüler*innen gibt es mittlerweile intelligente Tutoren: Systeme wie „Schlaumäuse“ nutzen künstliche Intelligenz, um das Lernen zu personalisieren und den Schülern gezielte Unterstützung zu bieten. Diese Systeme haben gezeigt, dass sie die Sprachkompetenzen von Grundschülern verbessern können (Schlaumäuse, 2023). Und auch bei der Verwaltung unterstützen Systeme wie „SAXSVS“ Schulen in Sachsen, Leistungs- und Verwaltungsdaten zu verwalten und zu analysieren (SAXSVS, 2023).


Die Rolle von Daten in der Bildung

 

Daten spielen eine zentrale Rolle in verschiedenen Aspekten der Bildung. Das zeigen die oben genannten Beispiele. Dabei lassen sich drei Bereiche als Kernfelder identifizieren. Erstens in der Personalisierung des Lernens. Durch die Analyse von Leistungs- und Engagementdaten können Lehrkräfte individuelle Lernbedürfnisse identifizieren und maßgeschneiderte Lernpläne erstellen. Laut einer Studie von McKinsey können etwa personalisierte Lernansätze die Lernergebnisse um bis zu 20 Prozent verbessern (McKinsey, 2020). Zum Zweiten in der Bildungspolitik und Planung. Demographische und Leistungsdaten helfen, Bildungspolitiken zu entwickeln und Bildungsressourcen effizient zu verteilen. Datenbasierte Entscheidungen können die Chancengleichheit fördern und Bildungsungleichheiten abbauen. In Deutschland unterstützt das „Bildungsmonitoring“ diese Aufgaben, indem es systematisch Daten erhebt und analysiert (Bertelsmann Stiftung, 2021). Und als Drittes beim Schulmanagement. Daten unterstützen das Schulmanagement bei der Überwachung von Schülerleistungen, der Planung von Lehrplänen und der Verwaltung von Schulressourcen. Laut der OECD nutzen 70 Prozent der Schulen in Industrieländern Datenanalyse zur Verbesserung des Schulmanagements (OECD, 2021).


Die Nutzung von Daten bietet zahlreiche Vorteile – für Lehrende, Schüler*innen und auch die Gesellschaft. Zum einen lassen sich durch datengestützte Lehrmethoden Schüler*innen gezielt fördern und Lernergebnisse verbessern. Zum anderen helfen Daten, Bildungsressourcen effizienter zu nutzen und Verwaltungsprozesse zu optimieren. Insgesamt ermöglichen es Daten, Bildungsungleichheiten zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Chancengleichheit zu ergreifen. Laut einer Studie der World Bank können datenbasierte Bildungsprogramme die Schulabbrecherquote um bis zu 15 Prozent senken (World Bank, 2022).

 

Daten sind ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Bildung. Sie ermöglichen es Bildungseinrichtungen, individuellere und effizientere Lernangebote zu schaffen und die Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Trotz der Herausforderungen, die mit der Datennutzung verbunden sind, bieten die daraus resultierenden Vorteile erhebliche Chancen für das Bildungssystem. Deshalb ist es wichtig, über Daten und deren Nutzen aufzuklären. So kann jede*r eine informiertere Entscheidung treffen. Eine verantwortungsvolle und transparente Datennutzung ist der Schlüssel, um das volle Potenzial der Daten auszuschöpfen und gleichzeitig das Vertrauen der Beteiligten zu erhalten.